Das Wochenbett ist legendär – die Zeit in der dein Körper sich langsam von der Geburt erholt, Du Höhen und Tiefen dank Hormonumstellungen erlebst, in deiner Baby-Bubble verweilen kannst und im Idealfall, Dir für Dich, deine neue Familie und den neuen Erdenbürger so richtig Zeit nimmst.
Damit Du das Wochenbett so entspannt wie möglich erlebst und gleichzeitig so erholsam wie möglich, hier ein paar Tipps, was Du für dein Wochenbett benötigst – oder was bei mir super geholfen hat.
Dein Wochenbett Survival Kit – oder: was Du wirklich für dein entspanntes Wochenbett brauchst
Falls Du bald nach der Geburt nach Hause möchtest: eine Packung Pelzis
Definitiv etwas, dass Du insbesondere in den ersten Tagen deines Wochenbettes benötigen wirst: große Vlieseinlagen, oder auch Pelzis genannt. Denn es hat ein Grund weshalb der Wochenfluss Wochenfluss heißt. In den ersten Tagen fließt es wie ein Fluss. Dadurch brauchst Du richtig dicke Vlieseinlagen.
Im Drogeriemarkt findest Du diese bei den Windeln. Vergiss also Binden oder gar Slipeinlagen. Diese wirst Du so ab der 2-3 Woche des Wochenbettes zwar nutzen können. Davor aber gilt: so groß wie möglich!
Für deine Genesung: DIY Beruhigende Pads nach der Geburt
Den Tipp habe ich von einer amerikanischen Webseite. Ausprobiert und für gut befunden und deshalb auch gerne von mir weiterempfohlen für ein entspanntes Wochenbett.
Beruhigende Einlagen nach der Geburt, die Du super easy selbst machen kannst. Du brauchst Binden, Aloe Vera Gel, Hamameliswasser und, wenn Du magst, ein paar Tropfen Lavendelöl.
Schnapp Dir eine Binde, packe Sie aus und lege Sie auf eine Stück Alufolie. Wasche dir die Hände, gib großzügig Aloe Vera Gel auf die Binde und verreibe das Gel mit deinen sauberen Händen. Sprühe dann ordentlich Hamameliswasser darüber und, wenn Du magst, gib noch ein paar Tropfen Lavendelöl drüber.
Umschließe das fertige Pad dann mit der Alufolie und lege sie gerne in den Tiefkühler. Immer wenn Du einen brauchst, hole ihn raus, packe ihn aus und lasse ihn für einige Minuten einfach draußen bei Zimmertemperatur liegen.
Du kannst die Pads zwischendurch tagsüber oder auch einfach nachts nutzen.
Wieso sie super sind: nach der Geburt hast Du unter Umständen einige Geburtsverletzungen und Hämorrhoiden. Das ist schmerzhaft. Du kannst deine Heilung aber mit den beruhigenden Pads unterstützen. Hamamelis wirkt entzündungshemmend, blutungsstillend und reizmildernd auf Schleimhäute und Wunden. Aloe Vera fördert unter anderem die Regeneration der Haut. Lavendel wirkt beruhigend und schmerzlindernd. Und die Dinger sind kühlend. Ohne ein Eispack zu sein. Super, um ein entspanntes Wochenbett zu erleben.
Und hier bekommst Du auch mein “Rezept”: https://www.healthline.com/health/pregnancy/padsicles
Zum Anziehen: Definitiv groooße Unterwäsche
Auch den großen Einlagen geschuldet, aber auch damit Du dich einfach wohlfühlst. Besorge Dir große Slips, in denen Du die Pelzis unterbringen kannst und Du dennoch den Eindruck hast, dass Du untenherum vollständig bekleidet bist.
Keiner erwartet von Dir, dass Du kurz nach der Geburt in Seidenunterwäsche unterwegs bist. Und gerade, wenn man vielleicht noch ein paar Tage im Krankenhaus ist, kann ein Untenherum angezogen-Gefühl zum Wohlgefühl beitragen.
Falls Du also noch Sex and the City kennst und Dich daran erinnern kannst, was Carrie gerne als Unterwäsche trug: das sind die großen, weißen Oma-Schlüpfer, die Du in den ersten Tagen und Wochen wirklich zu schätzen wissen wirst.
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Auch zum Anziehen: einen richtig guten Still-BH
Definitiv auch wichtig, um sich wohlzufühlen: Besorge Dir einen richtig guten Still-BH. Die Dinger kosten schon mal ihre 50 Euro, aber ich habe aus meinem ersten Wochenbett gelernt, dass man das Geld lieber in die Hand nehmen sollte.
Es darf nichts drücken. Denn das kann super unangenehm werden, wenn die Milch einschießt oder sich das Stillen mal verzögert und Du deshalb das Gefühl hast, deine Brüste explodieren gleich.
Ich habe bei meiner ersten Schwangerschaft den Fehler gemacht und mir zwei Still-BHs mit Bügel bei einem großen schwedischen Modekaufhaus zu kaufen… Und habe sie dann nie getragen, weil es super unangenehm war. Also lieber Geld in die Hand nehmen und einmal was Ordentliches kaufen.
Wenn Du dich dann beim Stillen eingegroovt hast, kannst Du auch mal schauen, ob Du noch einen zweiten benötigst. Mach das aber gerne dann, wenn sich der Milchfluß so ein bisschen eingependelt hat.
Für deine Brustwarzen: Brustwarzenfett
Eines der Dinge, die Du schon in deinen Klinikkoffer packen kannst, sofern Du ein paar Tage im Krankenhaus einplanst. Denn gerade wenn Du das erste Mal stillst (aber auch beim zweiten Mal), werden deine Brustwarzen beim Stillen ganz schön strapaziert. Klar, deine Brustwarzen kennen es noch nicht und dein Baby muss Stillen erst einmal lernen. Da können deine Brustwarzen leider ganz schön was abbekommen.
Nach meiner ersten Geburt hatte ich innerhalb von zwei Tagen blutige Brustwarzen. Und meine Brustwarenfett daheim. Aber den gleichen Fehler macht man bekanntlich nicht zweimal…
Empfohlen werden auch immer wieder Mam-Kompressen. Ich persönlich mochte das Brustwarzenfett tatsächlich lieber. Aber da darf sich gerne jeder aussuchen, was er mag. Pflege deine Brustwarzen auf alle Fälle, damit Du ein entspanntes Wochenbett erleben kannst.
Für die Nachwehen: Ibuprofen
Manche Frauen spüren die Nachwehen gar nicht. Was gerade beim ersten Kind häufig vorkommt. Wenn Du aber schon dein zweites oder drittes oder viertes Kind bekommst, wirst Du sehr wahrscheinlich sehr viel mehr von deinen Nachwehen mitbekommen.
Deshalb besorge Dir gerne Ibuprofen. Du darfst Schmerzmittel nehmen, wenn Du magst. Da ist meiner Meinung nach auch nichts verwerfliches dran. Also, sorge dafür dass Du schon ein paar zuhause hast.
Für deine Körpermitte: das Bauchband
Ich war ja ehrlich gesagt etwas erstaunt, als unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs beim ersten Kind davon sprach, dass man sich ein Bauchband besorgen sollte. Was ich damit meine: im Prinzip eine nettere Form der Korsage, die dafür sorgt, dass Du deinen Bauch eng einpackst.
Denn das unterstützt die Rückbildung immens. Wenn Du also bereits Mama bist und Dich nicht mehrmals am Tag auf den Bauch legen kannst für 10 – 15 Minuten, dann kann so ein Bauchband eine gute Alternative sein.
Auch mir hat er in meiner ersten Schwangerschaft geholfen, meine Körpermitte relativ bald wieder in Form zu bringen. Weiterer positiver Effekt: Das Gefühl der “Leere” nach der Entbindung ist nicht so stark. Deine Organe brauchen bekanntlich etwas Zeit, um zurückzuwandern an ihren alten Platz. Dadurch fühlt man sich einige Wochen so, als ob man keine Stabilität in der Körpermitte hat. Ein Bauchband kann Dir dabei helfen, dir durch den Support hier ein besseres Körpergefühl zu vermitteln.
Für deinen Körper und deine Seele: Vorkochen, Stillkugeln, “gutes” Fertigessen oder deine Freunde und Familie um Essen bitten
Was kann es mehr geben, als einfach nicht selbst kochen zu müssen, für ein entspannteres Wochenbett. Zugegeben, unser Kühlschrank gibt leider nicht die Größe her, um super viel vorzukochen und einzufrieren. Was wir aber in der ersten und zweiten Schwangerschaft gemacht haben: Stillkugeln vorbereiten. Rezepte findest Du über Pinterest ohne Ende.
Sorge aber auch dafür, dass Du jederzeit “gutes” Fertigessen im Hause hast, dass wenig Zeit braucht in der Vorbereitung und gut schmeckt. Wie fertige Tomatensoßen, Eintöpfe, Nüsse, Kartoffeln, Nudeln, Reis. Also alles, was maximal 15 Minuten in der Zubereitung braucht.
Und der ultimative Tipp: lagert die Essenherstellung aus. Dann sind nämlich schon zwei große Vorbereitungspunkte weg: das Einkaufen und das Zubereiten. Und das macht dein Wochenbett schon mal um Längen entspannter. Egal, ob ihr Familie und Freunde bittet bei Besuch Essen mitzubringen oder Euch einfach an einem bestimmten Tag vor die Tür zu stellen – schaut, wie ihr es braucht als Familie und schrecke bloß nicht davor zurück, darum zu bitten. Alles, was in den ersten Wochen entlastet, ist ein wahrer Segen. Egal, ob erstes oder xtes Kind.
Zum Wochenbett gibt es echt unzählige Tipps. Auch ein sensitives, duftfreies Duschgel gehört für mich dazu oder ein kleines Becherchen, welches Du beim Wasserlassen benutzen kannst, um das erste Schmerzgefühl auf der Toilette etwas abzuschwächen.
Mit den oben genannten bist Du auf alle Fälle schon mal gut gerüstet für dein entspanntes Wochenbett. Und wenn Dir ein Tipp ganz besonders gut gefallen hat, dann lass es mich doch gerne wissen! Oder noch einen anderen Tipp? Lass’ 16.000 Mamas und Leserinnen jeden Monat doch teilhaben an deinen besten Tipps!
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