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Diese 8 Yogabegriffe solltest Du als Yogi kennen

Nun praktizierst Du schon eine ganz Weile Yoga und kannst ohne deine Lieblingsasanas gar nicht mehr leben? Om, Pranayama, Asana, Shavasana… alles Begriffe von gestern für Dich? Dann teste mal wie weit dein Wissen zur Yogalehre und Praxis schon geht. Hier kommen die 8 Yogabegriffe, die Du als fortgeschrittener Yogi kennen solltest.

Viel Spaß beim Lesen!

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Mala

Die Mala ist eigentlich eine der einfachen Yogabegriffe. Eine Mala ist eine Gebetskette und dient dem Zählen von Wiederholungen bei der Rezitation von Mantras. Auch wenn sie häufig einfach als modischer Schmuck um Hals oder Handgelenk getragen wird.

Die Kette besteht aus 108 Perlen und einer größeren Perle, der Guru-Perle. Bei der Rezitation von Mantras beginnt man mit der Perle rechts von der Guru-Perle und dreht die Kette im Uhrzeigersinn.

Alle 108 Perlen stehen für die Namen eines Gottes im Hinduismus. Im Buddhismus stehen die 108 Perlen für die 108 Bände der gesammelten Lehren Buddhas.

Sanskrit

Sanskrit kannst Du vereinfacht als Alt-Indisch (in verschiedenen Formen) bezeichnen. Entstanden ist sie geschätzt 1500 v.Chr.. Die älteste Form ist die Sprache der Veden. Das sind mündliche Überlieferungen im Hinduismus. Tatsächlich war Sanskrit eine der wichtigsten Kultursprachen in Zentral-, Südost- und Ostasien.

Das modernere Sanskrit ist die heilige Sprache der Hindus. Warum? Weil alle wichtigen hinduistischen Schriften von den Veden, über die Upanishaden bis zur Bhagavad Gita auf Sanskrit verfasst wurden. All diese Schriften bekommst Du natürlich auch in einer deutschen Übersetzung.

Ein paar deutsche Wörter sind auf Sanskrit zurückzuführen: von Yoga über Avatar, Orange, Karma bis Tantra.

Chakra

Der Yogabegriff Chakra läuft Dir immer wieder über den Weg, wenn Du fortgeschrittenen Yoga übst. Egal, ob in der Konnotation mit Atemübungen oder in den Asanas.

Wörtlich übersetzt bedeutet Chakra Rad. Im Yoga versteht man darunter Energiezentren. An diesen Punkten ist der physische Körper mit dem feinstofflichen, dem Astralkörper, verbunden.

Sieben Chakren sind entlang deiner Mittelachse verteilt. Hier werden die Hauptenergiezentren angenommen. Liegt das unterste Chakra am Ende deiner Wirbelsäule im Beckenbereich (Muladhara-Chakra), liegt das oberste Chakra etwas außerhalb deines Kopfes über deiner Kopfkrone (Sahasrara-Chakra).

Chakren werden über Farben und Bilder visualisiert und über Klänge getriggert. Außerdem wird jedem Chakra ein Element wie Feuer, Wasser, Erde Luft und Äther zugeordnet. Jede Asana spricht in ihrer Ausführung verschiedene Chakren an.

Es wird davon ausgegangen, dass das Ansprechen und Öffnen von Chakren Blockade auflösen kann, egal ob auf emotionaler Ebene oder auf körperlicher Ebene. Denn nur dann kann die Lebensenergie (Prana) ungehindert fließen.

Nadi

Nadis sind sogenannte Energiekanäle. Laut Hatha Yoga Pradipika, einer der grundlegenden Schriften im Yoga, befinden sich davon 72.000 in unserem menschlichen Körper. Das Prinzip der Nadis ist vergleichbar mit den Meridianen in der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Im Yoga kennt man im Kern 3 Hauptenergieleitbahnen. Sie verlaufen entlang der Wirbelsäule und recht und links davon. Der mittlere Energiekanal entlang der Wirbelsäule, der die Chakren miteinander verbindet, wird Sushumna-Nadi genannt. Diese ist besonders wichtig, weil hier die Kundalini-Kraft aufsteigen kann, also die potentielle Kraft jedes Menschen.

Die rechts und links liegenden Energieleitbahnen werden Ida und Pingala genannt. Die Energieleitbahn Ida wird eher weiblichen Prinzipien zugeordnet, das heißt sie soll kühlend, beruhigend wirken. Pingala hingegen wird eher männlichen Prinzipien zugeordnet, das heißt erhitzend und anregend wirken.

Bandhas

In der fortgeschrittenen Yogapraxis sind Bandhas unerlässlich. Deshalb sind sie eines der acht Yogabegriffe, die man als fortgeschrittener Yogi kennen sollte.

Bandhas sind sogenannte Verschlüsse, die dafür sorgen sollen, dass die Energie (Prana) im Körper festgehalten wird. Gleichzeitig sollen sie Knoten lösen und die Energie lenken. Dies erreicht man indem man Bandhas während Pranayama, also Atemübungen, einbindet.

Es gibt im Kern drei Bandhas mit denen in der fortgeschrittenen Yogapraxis gearbeitet wird.

Mula-Bandhas ist meist auch schon Anfängern bekannt, da es häufig auch schon in den ersten Kursen mal gelehrt wird und angesagt wird. Dabei handelt es sich um den Beckenbodenverschluss. Das heißt, man zieht während einer Atempause (Kumbhaka) den Beckenboden zusammen. Schwangere und Mamas verstehen was ich meine.

Uddiyana-Bandha ist der Verschluss des Zwerchfells, d.h. man zieht den Bauch stark ein nach oben unten unter den Rippenbogen. Dabei wird auch dein Zwerchfell angehoben.

Jalandhara-Bandha ist der Halsverschluss. Dabei wird das Kinn in Richtung Mulde zwischen den Schlüsselbeinen gedrückt.

Du kannst diese Verschlüsse einzeln oder nacheinander anwenden und alle drei gemeinsam machen. Die Anwendung wird aber nur dann empfohlen, wenn man ein reines Leben führt, das heißt kein Alkohol, kein Fleisch etc.. Warum? Weil die Anwendung der drei Bandhas die Kundalini-Kraft erwecken soll.

Kriyas

Eines der 8 Yogabegriffe für fortgeschrittene Yogis sind Kriyas. Kriyas sind Reinigungsübungen im Yoga. Sie sollen den Körper reinigen, indem sie die Ausscheidungen unterstützen. Denn Du weißt ja: ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Oder so ähnlich.

Die Hatha Yoga Pradipika beschreibt sechs Reinigungsübungen. Von Tratak (Augenreinigung) über Neti (Nasenspülung ) über Kapalabathi (Lungenreinigung) über Dhauti (Reinigung des Magens und der Speiseröhre) bis zu Nauli und Basti (Darmreinigungen).

Ich selbst habe die Kriyas in meiner Ausbildung gelernt und durchgeführt. Einige wende ich auch immer noch ab und an für mich an. Neti beispielsweise, ist auch eine klassische Reinigungsübung, die man während der Erkältungszeit macht.

Pratyahara

Einer der Yogabegriffe für fortgeschrittene Yogis ist auch Pratyahara. Pratyahara versteht man das Zurückziehen der Sinne. Im Prinzip geht es darum, sich nach innen zu richten. Mit allen Sinnen und dem Geist. Dadurch soll es leichter fallen Sinneseindrücke zu kontrollieren und bewusster wahrzunehmen. Es geht also nicht um eine Einschränkung, sondern eher darum, die Sinne zu schulen.

Pratyahara ist das fünfte Glied des achtgliedrigen Yogaweges des Ashtanga Yoga nach Patanjali. Sein Werk, die Yoga-Sutras, sind eines der ältesten Yogaschriften. Es folgt der Beherrschung des Atems (Pranayama) und führt zu Konzentration (Dharana).

Maya

Maya bedeutet im Yoga eine Illusion. Im Prinzip richtet Yoga sich darauf aus, das eigene verblendete und begrenzte Ich als Illusion zu erkennen.

Denn wir schreiben uns selbst Eigenschaften zu, definieren sie als Stärke oder Schwäche und haben ein bestimmtes Bild von uns. Viel schlimmer: ein bestimmtes Bild von anderen. Welches wir dann noch unter Umständen bewerten.

Yoga lehrt uns, dass das wahrgenommene Bild eine Illusion ist. Im Prinzip eine Illusion, ein Spiegel, unserer eigenen Wahrnehmung, Gedanken und Interpretationen. Ohne das es so sein muss, wie wir es wahrnehmen.

Deshalb haben wir in meiner Ausbildung immer gescherzt, dass alles Erlebte eigentlich eh nur Maya ist. Yoga zielt aber darauf ab, dieses Maya zu überwinden. Denn nur wenn wir uns von unseren Illusionen, von Maya, befreien, sind wir bereit für die Erleuchtung.


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Karoline

Seit 17 Jahren selbst praktizierende, ausgebildete Yogalehrerin mit einem Hang zur Nachhaltigkeit.

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