Die Geburt – gerade als Erstmama ist dieser Moment einen der wohl Sagenumwobensten. Von “Mach Dir am besten keine Gedanken”, über “Du solltest Dir bewußt machen, was da alles passieren kann” über “Also, ich habe mir einen genauen Geburtsplan geschrieben” habe ich als Schwangere so ziemlich alles zu Hören gekriegt.
Was also tun? Ignorieren und auf das beste hoffen? 20 Bücher wälzen und am Ende einen minutengenauen Plan haben, was ich wann wie machen werde an dem Tag? Respektive Nacht?
Ich hab mich damals für ein Zwischending entschieden. Ganz yogisch damit außeinandersetzen, dass ich und mein Körper in dem Moment ein Instrument sind. Gleichzeitig aber Gedanken darüber machen, was mir eine Geburt erleichtern könnte ohne einen genauen Plan zu haben.
Meine Empfehlung: Beckenbodentraining und das Toiletten-Atmen! Japp, richtig gelesen. Toiletten-Atmen!
Zum Beckenbodentraining habe ich ja schon ein paar Blogbeiträge geschrieben. Wenn Du also gerne wissen willst, wie Du Dich an deinen Beckenboden herantasten kannst, das bewusste An- und Entspannen des Beckenbodens üben willst oder wissen willst, was dein Beckenboden so für Dich tut, dann schau Dir gerne mal die folgenden Blogbeiträge an.
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Jetzt aber mal zur Toiletten-Atmung.
Vielleicht nicht das attraktivste Wort, um diese Übung zu beschreiben, aber es beschreibt den Ort, an dem man diese Atmung üben kann, ziemlich genau!
Ich selbst habe diese Übung auch aus einem Yogabuch für Schwangere, das ich selbst sehr gerne benutze, um mir Inspiration für meine Yogakurse zu holen.
Stelle Dir vor, wie Du beim Toilettengang den Stuhlgang aus dem Körper herausatmest, statt ihn herauszupressen. Weshalb?
Beim Pressen wird der Atem angehalten und das Zwerchfell nach unten gedrückt. Das wiederum behindert die optimale Sauerstoff- und Blutzufuhr zum Darm. Presst Du also während des Geburtvorgangs kraftvoll, leidet auch deine Gebärmutter. Die Unterversorgung mit Sauerstoff kann sich auf das Kind auswirken und dessen Herztöne schwächer werden lassen.
Durch das Toilettentraining ohne Pressen übt der Körper eine andere Herangehensweise ein. Üblicherweise wird gepresst, wenn etwas von unserem Körper freigegeben werden soll. Mit dieser Übung lernt der Körper, dass er ganz entgespannt bleiben kann, ganz aufrecht mit geradem Rücken und langen Bauchmuskeln. Gleichzeitig wird deine Beckenmuskulatur so trainiert, entspannt zu bleiben.
Also:
Aufrecht hinsetzen, Becken aufgerichtet, Rücken gerade und lang vom Becken bis zum Scheitel, tief einatmen, Bauchmuskeln lang und gedehnt, Beckenboden entspannen, mit Energie ausatmen, noch mehr loslassen.
Übe diese Atmung einfach klammheimlich auf dem stillen Örtchen! Da bist Du ganz für Dich und kannst in Ruhe ausprobieren, wie sich diese Atmung so anfühlt. Falls Du den Eindruck hast, das klappt so gar nicht – nicht entmutigen lassen. Mache diese Übung einige Tage lang und Du wirst bald schon merken, dass es Dir immer leichter fallen wird.
Du willst mehr Tipps zum Atmen in der Schwangerschaft?
Atemübungen in der Schwangerschaft – was geht, was nicht
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Mir hat bei der Geburt zusätzlich geholfen, zu denken: ich werde ganz weit. Das kann man super mit diesem Beckenboden-Entspannungsatmen kombinieren.
Oh ja, Karin! Das kann man ganz hervorragend machen! Danke, dass du das teilst! 🙂